3. Corporate Colour
3.1 Begriffsbestimmungen
Corporate Colour – die für ein Unternehmen bewusst eingesetzte Farbgestaltung zur Vermittlung des Unternehmenscharakters. Sie sichert durch konsequente Anwendung die Wiedererkennbarkeit im jeweiligen Kontext* und definiert die Mengenverhältnisse aller verwendeten Farben zueinander.
* Die Farbe als einfachstes Element ist, für sich betrachtet, leicht verwechselbar; im jeweiligen Kontext jedoch ist die Farbe stärker an der Identifizierung beteiligt als das Logo; z. B. Rot im Kontext Softdrink: Coca Cola, im Kontext Auto: Ferrari.
Logofarben – die Farben, die im Logo vorkommen
Sekundärfarben – alle zur Erzeugung der gewünschten Stimmung notwendigen Farben, die nicht im Logo vorkommen
Farbsysteme – Normierung von Farben für verschiedene technische Wiedergabeverfahren, wie z. B. Skalenfarben, Bildschirmfarben, Schmuck- bzw. Volltonfarben, Lacke, Folien usw.
Schmuckfarben – Eigenfarben, Sonderfarben bzw. Volltonfarben, wie z. B. Pantone, HKS oder NCS
CMYK – Cyan, Magenta, Yellow, Key (Schwarz): die Skalenfarben des sogenannten »Vierfärbers« (4c)
RGB – Bildschirmfarben: Lichtfarben mischen sich aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau
RAL – Normiertes Farbsystem für Anstriche und Lacke
3.2 Bewertungskriterien
Corporate Colour
- ist stimmig zum Unternehmen (atmosphärisch, gefühlsmäßig)
- ist strategisch sinnvoll (z. B. Abgrenzung zum Mitbewerb)
- stimmt in verschiedenen technischen Umsetzungen oder auf verschiedenen Untergründen und in verschiedenen Druckverfahren höchstmöglich überein (z. B. Leuchtwerbung, gestrichenes und ungestrichenes Papier, Kunststoff, Blech usw.)
- ist in unterschiedlichen Farbsystemen definierbar (z. B. Pantone, HKS, CMYK, RAL, Scotchcal, Plexiglas usw.)
3.3 Präsentation
Das Farbklima wird anhand von Farbmusterblättern dargestellt, welche die Farbtöne in ihrer Gewichtung zueinander zeigen. Die Farben müssen möglichst realistisch präsentiert werden, z. B. mit farbkorrigierten Ausdrucken oder Materialmustern.
3.4 Übergabedaten
Je genauer die Definition der Unternehmensfarben ist, desto unwahrscheinlicher ist die Abweichung in den unterschiedlichen Wiedergabeverfahren.
- Die Farben werden im für die Hauptanwendung am besten geeigneten Farbsystem als Referenz festgelegt. Für andere zusätzlich benötigte Farbsysteme (z. B. Fahrzeuglackfarben) werden die Farben so definiert, dass sie möglichst diesen Referenzfarben entsprechen.
- Die Farben sind zumindest in den Farbsystemen CMYK* und RGB definiert.
- Gestriches (coated) und ungestrichenes (uncoated) Papier erfordert in den meisten Fällen unterschiedliche Farbdefinitionen.
* Die CMYK-Werte von Volltonfarben sind mit einem 4c-Farbreferenzbuch zu ermitteln und nicht durch Umwandeln in Programmen wie Photoshop, QuarkXPress usw. Die Umwandlungswerte in den verschiedenen Programmen und Versionen sind nicht ident!